Das Cover von Fight Club von Chuck Palahniuk

Fight Club von Chuck Palahniuk

Mit Fight Club von Chuck Palahniuk geht es nach Wem die Stunde schlägt oder Es mal wieder um ein Buch, das auch erfolgreich verfilmt wurde. Wobei das in diesem Fall eine ziemliche Untertreibung ist. Im Vergleich zu den anderen erwähnten Büchern ist hier der Film nicht nur bekannt, sondern deutlich bekannter als das Buch. Nicht wenige Menschen wissen überhaupt nicht, dass ein Buch zum Film existiert.

Das Cover von Fight Club von Chuck Palahniuk

Der Autor Chuck Palahniuk bestätigt dies in einem Nachwort, welches in meiner Ausgabe enthalten ist. Er erwähnt hier, wie die Verfilmung von Fight Club auch sein Leben verändert hat. Das Buch an sich war nur vereinzelten Kennern bekannt und der Autor beschreibt, wie ihm der Verlag gerade einmal 6.000 Dollar für das Manuskript zahlte.

Palahniuk beschreibt eine Zufallsbegegnung, bei der sein Gesprächspartner ein bekanntes Zitat aus Fight Club brachte. Als Palahniuk ihn darauf hinwies, dass er selbst der Autor des Buches sei, fragte sein Gesprächspartner ungläubig: „There’s a book?“

Der Film Fight Club machte auch das Buch bekannter

Zwischen Verfilmung und Buch gibt es nur wenige Abweichungen. Wer zuerst den Film gesehen und danach erst das Buch gelesen hat – was wohl auf den Großteil der Leser und auch mich selbst zutrifft – wird die Handlung schnell wiedererkennen. Der namenlose Ich-Erzähler (im Film gespielt von Edward Norton) beginnt seine Erzählung mit einem Bericht über seine Schlaflosigkeit und seine Arbeit.

Um seine Schlaflosigkeit zu „heilen“, greift der Erzähler zu einem ungewöhnlichen Mittel. Er geht zu allerlei Selbsthilfegruppen für Schwerkranke (beispielsweise für Krebspatienten) und nimmt unter dem Vorwand, selbst von diesen Schicksalen betroffen zu sein, daran teil. Dort fühlt er sich sehr gut in diese Rolle hinein und kann besser schlafen. Dies ist zumindest der Fall, bis er Marla (im Film von Helena Bonham Carter gespielt) kennenlernt, die ebenfalls als Simulantin an den Selbsthilfegruppen teilnimmt. Er fühlt sich ertappt und leidet fortan wieder an Schlaflosigkeit.

Während eines Urlaub lernt er am Strand (statt wie im Film im Flugzeug) den charismatischen Tyler Durden (Brad Pitt in der Verfilmung) kennen und freundet sich mit ihm an. Da er nach der Rückkehr aus dem Urlaub seine Wohnung durch eine Explosion zerstört vorfindet, zieht er zu Tyler in dessen abgelegenes Haus. Dort stellen beide Seife mit etwas zweifelhaften Inhaltsstoffen her.

Nach einem Besuch in einer Kneipe bittet Tyler den Erzähler, ihn ins Gesicht zu schlagen, damit er sich wieder lebendig fühlen könne. Die beiden gründen daraufhin einen Fight Club, dessen Mitgliederzahl stetig anwächst. Hierfür treffen sich Männer, die aus allerlei normalen Jobs kommen, nach den Öffnungszeiten im Keller einer Bar und prügeln sich dort, immer im Eins gegen Eins.

Der Fight Club wächst stetig an, obwohl die erste (und die zweite) Regel lautet, dass die Teilnehmer nicht über den Fight Club reden dürfen. Im Laufe der Zeit entstehen viele solcher Clubs in Städten in den ganzen USA. Ab einem bestimmten Zeitpunkt reicht Tyler Durden das aber nicht mehr aus.

Erzähler kämpft gegen sich selbst

Angeregt von einem besonders brutalen Kampf des Erzählers gründet Tyler das Project Mayhem (Projekt Chaos) und rekrutiert dafür Teilnehmer aus den Fight Clubs. Ziel des Projekts ist die Zerstörung der Zivilisation, so dass auf der Asche der alten Welt eine neue Zivilisation aufgebaut werden kann. Dafür gehen Durden und die anderen Mitglieder von Project Mayhem im wahrsten Sinne des Wortes auch über Leichen.

Nachdem die Taten des Projekts immer weiter eskalieren, beginnt der Erzähler seinen Freund und dessen Ideen immer mehr zu hinterfragen. Ihn zur Rede stellen kann er nicht, da Tyler Durden verschwunden ist. Der Erzähler fliegt daher in andere Städte mit Fight Clubs und versucht Tyler so ausfindig zu machen.

Bei seiner Suche kommt es zu immer mehr Ungereimtheiten. Als er in einer Bar den Wirt nach Tyler Durden fragt, bezeichnet der Wirt den Erzähler selbst als Tyler. Auch andere Personen sprechen ihn mit dem Namen Tyler an, unter anderem Marla. Daraufhin realisiert der namenlose Erzähler, dass er selbst Tyler Durden ist. Er leidet an einer dissoziativen Identitätsstörung, in der Tyler Durden eine Halluzination ist, die immer auftaucht, wenn der Erzähler zu schlafen glaubt. Nicht Tyler hat Fight Club und Project Mayhem gegründet, sondern der Erzähler selbst.

Nach dieser Realisierung versucht der Erzähler die von ihm gegründeten Gruppen wieder aufzulösen, was aber nicht mehr möglich ist. Project Mayhem hat eine solche Eigendynamik angenommen und eine so hohe Anzahl an Mitgliedern, dass er selbst keine Autorität mehr darüber hat. Der Erzähler bekommt sogar die eigenen Regeln zu spüren, die er (als Tyler Durden) selbst aufgestellt hat, falls jemand die Fight Clubs und Project Mayhem zu Fall bringen wolle.

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